Bein einer Wanderung, ohne vorgegebenen Weg, auf die Kanisfluh, durfte ich viel schönes von der Natur sehen und erleben. Ich stieg an der Ostseite des Berges nach oben. Vielleicht 300 Höhenmeter unter dem östlichen Ende des Grates, entschloss ich mich quer über das offene Feld direkt den Gipfel anzupeilen. Bei dieser Richtungsänderung wurde recht schnell klar dass zwei Felsbänder meine gedachte Linie querten. Das erste lies sich leicht überwinden. Das zweite Felsband war durchgehend massiv und ca. 10 Meter hoch.
Beim zweiten Felsband angekommen, folgte ich dem Verlauf des Bandes nach oben. Bald schon sah ich eine Stelle im Band bei der ich mir vorstellen konnte hinaufzuklettern.
Ich wusste dass es von unten, relativ schwer ist, einzuschätzen ob ich ohne jegliches technisches Hilfsmittel diese Wand überwinden konnte. So zog ich ein weiteren, von mir gut ausgeprägten, Sinn hinzu. Ich spürte hinein wie sich das anfühlt, wenn ich an dieser Stelle hinauf klettern werde. Mein Gefühl sagte, dass ich das schaffe. Ich wusste wenn ich mal in der Wand bin, ist ein Zurück herausfordernder als der Aufstieg dort hin. Ich sammelte meine Kräfte, konzentrierte mich und vertraute auf mein Gefühl. So stieg ich ruhig und bedacht die Wand hoch. Als ich 2/3 der Wand geschafft hatte, lag eine Stelle vor mir, die ich noch nicht wusste wie ich sie sicher durchsteigen würde.
Ich sah hinunter und spürte Angst und Unruhe in mir.
Ich entsann mich auf das was ich in meinem Leben gelernt hatte. Ich wusste die Angst und Unruhe helfen mir nicht und außerdem wollte ich auch ohne diese negativen Kräfte nach oben klettern.
In dieser, noch recht sicheren Position, hielt ich mich so entspannt wie es da gerade möglich war und beschloss die Angst und die Unruhe keinen Raum in mir zu geben. Ich zwang mich zur inneren Ruhe. Diese stellte sich nach kurzer Zeit ein und so konnte die Angst auch nicht mehr in mir ihr Unheil treiben.
Wohl besonnen und in der Absicht diesen Zustand bis oben zu halten, kletterte ich weiter. Mit der inneren Ruhe und dem festen Glauben, dass ich es schaffe, fand sich eine Möglichkeit die knifflige Passage zu überwinden. Dann noch ein paar Kraftakte und ich hatte die Felswand überwunden.
Oben legte ich mich voller Freude und Glück ins Gras, und freute mich die Prüfung bestanden zu haben.
Nach diesem Ereignis wurde mir klar wie ich nicht nur in der Theorie negative Kräfte überwinden konnte, sondern dies gerade in einem praktischen Beispiel gemacht und damit erlebt hatte. Diese Erfahrung wird mir in meinem Leben immer helfen Negatives zu überwinden, in dem ich mich auf das Positive und meine innere Ruhe konzentriere.
Ich empfehle niemanden das nachzumachen. Es geht hier um eine innere Führung, nicht darum sich was zu beweisen.
Aloha Markus