Bein einer Wanderung, ohne vorgegebenen Weg, auf die Kanisfluh, durfte ich viel schönes von der Natur sehen und erleben. Ich stieg an der Ostseite des Berges nach oben. Vielleicht 300 Höhenmeter unter dem östlichen Ende des Grates, entschloss ich mich quer über das offene Feld direkt den Gipfel anzupeilen. Bei dieser Richtungsänderung wurde recht schnell klar dass zwei Felsbänder meine gedachte Linie querten. Das erste lies sich leicht überwinden. Das zweite Felsband war durchgehend massiv und ca. 10 Meter hoch.
Beim zweiten Felsband angekommen, folgte ich dem Verlauf des Bandes nach oben. Bald schon sah ich eine Stelle im Band bei der ich mir vorstellen konnte hinaufzuklettern.
Ich wusste dass es von unten, relativ schwer ist, einzuschätzen ob ich ohne jegliches technisches Hilfsmittel diese Wand überwinden konnte. So zog ich ein weiteren, von mir gut ausgeprägten, Sinn hinzu. Ich spürte hinein wie sich das anfühlt, wenn ich an dieser Stelle hinauf klettern werde. Mein Gefühl sagte, dass ich das schaffe. Ich wusste wenn ich mal in der Wand bin, ist ein Zurück herausfordernder als der Aufstieg dort hin. Ich sammelte meine Kräfte, konzentrierte mich und vertraute auf mein Gefühl. So stieg ich ruhig und bedacht die Wand hoch. Als ich 2/3 der Wand geschafft hatte, lag eine Stelle vor mir, die ich noch nicht wusste wie ich sie sicher durchsteigen würde.
Ich sah hinunter und spürte Angst und Unruhe in mir.
Ich entsann mich auf das was ich in meinem Leben gelernt hatte. Ich wusste die Angst und Unruhe helfen mir nicht und außerdem wollte ich auch ohne diese negativen Kräfte nach oben klettern. Weiterlesen »
Apr 182018